Der Jüngste Tag von Ödön von Horváth

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Es fängt fast wie eine Komödie an, entwickelt sich zu einer Kriminalgeschichte und wird schließlich ein eindringliches Drama mit mystisch gutem Ende.

Ein kleiner Ort in Süddeutschland, der Bahnhofsvorsteher Hudetz, unglücklich verheiratet, wird von Anna, der Wirtstochter geküsst, gerade in dem Augenblick, da er ein Signal hätte betätigen sollen. Ein Zugunglück mit 18 Toten ist die tragische Folge.

Vor Gericht sagt seine Frau, die die Wahrheit kennt, gegen ihn aus. Anna aber schwört einen Meineid. Hudetz wird freigesprochen und kehrt nach der Untersuchungshaft in sein Dorf zurück. Er wird als Held empfangen, weiß gleichzeitig aber selbst, dass er schuldig ist.

Die ebenfalls von Gewissensnöten heimgesuchte Wirtstochter Anna kann mit ihrer Schuld nicht mehr leben, sie liebt ihn, möchte ihn retten. Es kommt zu einem tragischen Treffen unter dem Viadukt, Hudetz tötet Anna, was zunächst unentdeckt bleibt.

Unter dem Druck der Ereignisse will sich Hudetz schließlich selbst richten, er wird jedoch durch die Liebe von Anna – aus dem Jenseits –  glücklich gerettet.

 

Es geht um die Kluft zwischen äußerem Schein in einem durch starre Konventionen geprägten kleinkarierten Dorf und dem inneren Gewissen des Einzelnen. Völlig unschuldige Menschen gibt es nicht. Die schicksalhafte Verstrickung mit Schuld ist für Horvath nicht nur eine Momentaufnahme in diesem Stück, sondern ein Urthema der Menschheit für das wir heute fast blind geworden sind. Horvath hat es verstanden, das eindringlich mit feinem Humor gewürzt und noch dazu sehr unterhaltsam darzustellen.

 

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 Zum Autor

Bildquelle: Anonym - Dieter Hildebrandt: Ödön von Horváth. Reinbek: Rowohlt 1975. S. 25.

 

Der österreichische Autor Ödön von Horváth, 1901 geboren und mit 37 Jahren durch einen tragischen Unfall in Paris ums Leben gekommen (Horvath hatte panische Angst vor Gewittern und daß ihm mal ein Baum auf den Kopf fallen könnte und tatsächlich wurde er bei einem Gewitter von einem herabfallenden Ast erschlagen), kann als Spezialist gelten für Figuren, die dazu neigen, Realitäten und eigene sowie anderer Gefühle zu verdrängen und sich damit automatisch in eine Katastrophe zu manövrieren.

 

Mit präzisem Auge beobachtet er in seinen „Volksstücken“ die Ignoranz und die emotionale Kargheit in kleinbürgerlichen Verhältnissen.

 

Gleichzeitig verleiht er den inneren Nöten der an den Verhältnissen krankenden Menschen durch eine das Ungesagte hörbar machende Sprache und eine an entscheidenden Stellen einsetzende „Stille“ hohe szenische Präsenz.

 

In seinen letzten Werken wie „Jugend ohne Gott“ oder eben DER JÜNGSTE TAG setzt er die gesellschaftlichen Kategorien menschlichen Handelns mit religiösen Fragestellungen in Verbindung: Wie geht der Mensch mit einer Tat um, deren Folgen er nicht mehr rückgängig machen kann? Was ist eigentlich Schuld und was bedeutet Eigenverantwortung? 

 

Regie

Franz Englbrecht & Christian Trippner

 

Schauspieler und Mitwirkende

Thomas Hudetz, Stationsvorstand Norbert Eckrich
Frau Hudetz Steffi Wildenhain
Alfons, ihr Bruder, Drogeriebesitzer Christian Trippner
Der Wirt zum »Wilden Mann« Thomas "Dam" Seeber
Anna, seine Tochter Sarah Trippner
Ferdinand, deren Bräutigam, ein Fleischhauer von auswärts Johannes Hochneder
Leni, Kellnerin beim »Wilden Mann«  Carmen Nowak
Frau Leimgruber  Annett Krietzsch
Ein Waldarbeiter  Robert Raith
Ein Vertreter  Dieter "Schneck" Attenberger
Ein Gendarm  Andi Heinz
Kohut, ein Heizer  Paul Schretzlmeier
Ein Staatsanwalt  Benno Kreuzmair
Ein Kommissar  Josef Mages
Ein Streckengeher  Celina Fruth
Pokorny, ein seliger Lokomotivführer  Paul Schretzlmeier
Eine Frau
Sabine Kuhrt
Ein Gast Hans Schmid
Zwei Kinder Toni Nowak, Elena Stocker

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aktuelle Fotos von den laufenden Proben:

 

Bühnenbau

Andi Heinz, Paul Schretzlmeier, Leo Keil, Robert Raith, Andreas Biberger

 

Maske

Brigitte Schmid, Dieter Attenberger, Sarah Trippner

 

Technik

Johannes Murr, Florian Krietzsch

 

Aufführungen

Freitag 27.11.2015 20h PREMIERE
Samstag 28.11.2015 20h  
Sonntag 29.11.2015 17h  

Freitag

04.12.2015 20h  
Samstag 05.12.2015 20h  
Sonntag 06.12.2015 17h  
Freitag 11.12.2015 20h  
Samstag 12.122015 20h  
Sonntag 13.12.2015 17h  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kartenvorverkauf

Karten sind hier im Internet und auch im

Herzogkasten, Dollingerstraße 18, Di, Mi, Do von 10.00 bis 17.00Fr von 10.00 bis 12.00 und im

Bellibri, Karmelitenplatz 8, Mo.: 9.30-12.30 Uhr, Di.-Fr.: 9.30-12.30 Uhr und 14.30-18.00 Uhr, Sa.: 9.30-12.30 Uhr erhältlich.

 

Eintrittspreis: Erwachsene 12 €, Jugendliche bis 16 Jahren ermäßigt 9 €

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