Jedermann von Hugo von Hofmannsthal

Zum Inhalt

Die Zeitlosigkeit des hundert Jahre alten Stücks vom Leben und Sterben des reichen Mannes zeigt sich nicht nur daran, dass es alljährlich im Rahmen der Salzburger Festspiele gezeigt wird, sondern liegt vor allem im Inhalt verborgen:
Einem Menschen in unserer westlichen und auch von der christlichen Kultur und Historie geprägten Welt, in unserem Jetzt und Hier, dem es materiell gut geht und der sich nicht mehr aber auch nicht weniger um seine Mitmenschen und Umwelt schert als andere, wird die Frage nach seiner Verantwortung gegenüber den anderen gestellt.
Wozu ist der Einzelne verpflichtet? Ist er überhaupt verpflichtet? Gegenüber all denen, denen es schlechter geht? Zu welchem Maß ist er verpflichtet? Sind wir verantwortlich für das Leid anderer? Reicht es nicht, nur soviel abzugeben, dass man es eben nicht selber spürt und dass die Kluft eben nicht kleiner wird zwischen uns und den "Armen"? Denn dann würde es einem ja selber auch tatsächlich schlechter gehen! Ist der moderne westliche Mensch noch mehr verpflichtet, wenn er sich als Christ bezeichnet? Oder spielt das für uns Menschen von Welt keine Rolle (mehr)? Und was ist überhaupt mit Gott? Schaut Gott auf so was, wenn es ihn denn gibt? Geht es nach dem Leben weiter? Welche Rolle spielt dabei unser Glaube? Wie sollen wir uns denn überhaupt verhalten, wenn wir gute Menschen sein wollen? Kann man ein guter Mensch sein und trotzdem noch ein wirklich gutes Leben haben?
Fragen, die jedermann betreffen und vor denen auch manch einer gerne die Augen verschließt.

 

Zum Autor

hugo

Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal

(genannt Hugo von Hofmannsthal; * 1. Februar 1874 in Wien; † 15. Juli 1929 in Rodaun bei Wien) war ein österreichischer Schriftsteller, Dramatiker, Lyriker, Librettist sowie Mitbegründer der Salzburger Festspiele.

Er gilt als einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschsprachigen Fin de siècle und der Wiener Moderne.
Hugo von Hofmannsthal war ein sehr vielseitiger und politischer Künstler, der neben Dramen, Romanen und Erzählungen auch zahlreiche Libretti Gedichte und Prosastücke verfaßt hat.

 

© Bildquelle: „Nicola Perscheid - Hugo von Hofmannsthal 1910“ von Nicola Perscheid

 

 

Die Inszenierung

Wozu ist jeder Einzelne gegenüber all denen, denen es schlechter geht, verpflichtet? Noch dazu in einer christlichen Welt? Freilich ist diese zentrale Fragen, der sich ein "Everyman" in einer westlichen Wohlstandsgesellschaft nicht entziehen kann, zeitlos.
So zeigt die Produktion Hugo von Hofmannthals ''Jedermann'', uraufgeführt 1911 in Berlin, im Originaltext und doch einer an unser Heute angelegten Interpretation.
Es gibt nur eine DIE Jedermann, die sich einen jungen Buhlen hält und deren beste Gesellin ein material It-Girl a la Paris Hilton ist. Verlorene Existenzen in ihrem Umfeld sind die abgestürzte, sich prostituierende Nachbarin aus Osteuropa und ihr Schuldner, ein insolventer Steinmetz von Oberpfälzer Granit, der wegen seiner tschechischen Arbeiter beim Bau des Swimmingpools für den Lustgarten der Jedermann auf der Baustelle verhaftet wird. Die familiären Bindungen bestehen zwar, sind jedoch fragwürdig: da gibt es eine Vater-Mutter, die wie aus der Ferne herumpoltert und auch die anderen Verwandten sind skurrile Gestalten, mit denen man eher weniger zu tun haben möchte,  
Da ist kein Wunder, dass sich diese noch junge, kluge, kinderlose Frau irgendwann die Frage nach ihrer Verantwortung und ihrem Lebenssinn stellt. Diese Midlifecrisis führt sie bishin zu Wahnvorstellungen und Todesängsten. Der Frage nach den Prioritäten im Leben muss die Jedermann sich stellen und sich neu sortieren und organisieren, wenn sie wieder ein zufriedener Mensch sein will. In ihrer psychoseähnlichen Krise wirft sie nun alles in die Wagschale, hadert mit ihrem bisherigen Leben, ihren Bindungen, ihren Taten und auch mit Gott. Am Ende jedoch findet sie geläutert wieder zu sich selbst und auch Halt in Gott.

 

Aktueller Pressebericht lesen

 

Die Truppe

Anna Funk, aufgewachsen in Ihrlerstein, wohnhaft in München (mehr unter www.anna-funk.de), zuletzt mit ihrer Produktion „Dreiklang“ im Raum Regensburg und München unterwegs, hat ihre Truppe aus Kollegen verschiedener Schauspielproduktionen zusammengesucht. Ulrike Dostal, Darstellerin am Gärtnerplatztheater spielt die Hauptrolle der Anastasia Jedermann, Cati Wolf, Schauspielerin am Gallitheater München gibt die Gesellin, Tim Proetel, Gründungsmitglied der Improtheatergruppe Fastfood, Kunstlehrer und Leiter der Theatergruppe des Gymnasiums Ottobrunn übernimmt die transzendenten Rollen von Gott, Tod und Teufel. Der Glaube wird von Sophie Kirchner, ehemaliger Leiterin des Münchner Medizinertheaters, verkörpert. Die Schauspielschulabsolventin Alex Bauer steht als dicker Vetter auf der Bühne. Die Darsteller Marcel Güds, Lucia von Damnitz und Philipp Andriotis sind zugleich Musiker. Heinrich Gmeiner, Wirtssohn und Diplomingenieur aus der Oberpfalz, gibt sein Bühnendebüt als Schuldknecht.

 

 

Aufführungstermin

14. Februar 2015, 20:00h im Theater am Bahnhof Abensberg

 

Kartenvorverkauf

Reservierung der Karten durch E-Mail an die Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Freier Vorverkauf im Theater am Bahnhof an den Samstagen

- 24.01.15,
- 31.01.15,
- 07.02.15 und
- 14.02.15 (Tag der Aufführung)

jeweils von 10 - 12 Uhr, Eintrittspreis: 12 €

 

Kartenverkauf je nach Verfügbarkeit, auch an der Abendkasse.

Copyright © 2024 Theater am Bahnhof Abensberg.
Alle Rechte vorbehalten.

Bilder aus unserer Galerie